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Grossübung Trogen 2022

Feueralarm an der Kantonsschule in Trogen!

Dieser Alarm war am Freitag, 28. Oktober 2022 der Startschuss für die Übung "U TROGEN 22". Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, das Care-Team beider Appenzell sowie Helfer des Zivilschutzes testeten den Einsatz im Verbund bei einem Grossereignis. Auf dem Prüfstand war auch das Evakuierungskonzept der Schule: Rund 600 Lernende und 70 Lehrpersonen und Mitarbeitende mussten in Sicherheit gebracht und entsprechend betreut werden.

Simuliert wurde an dieser Übung der Ausbruch von Feuer gleichzeitig an zwei Gebäuden der Kantonsschule. 20 Figuranten simulierten unterschiedliche Verletzungen. Die rund 200 beteiligten Einsatzkräfte hatten es mit einem anspruchsvollen Standort zu tun: Die Zufahrtsstrassen auf das Schulareal sind eng, Fehler bei der Disposition des Schadenplatzes und der Rettungsachsen können sich fatal auswirken. Die Bewältigung des Ereignisses hatte Auswirkungen in grossem Umkreis: Die Sanitätshilfsstelle der Rettungskräfte sowie das Spezialfahrzeug der Gesamteinsatzleitung wurde auf der Hauptstrasse beim Bahnhof eingerichtet, die Rettungshelikopter hielten sich auf dem Landeplatz der Helimission etwas ausserhalb des Dorfes bereit, die evakuierten Lehrpersonen, Mitarbeitenden und Lernenden besammelten sich beim Sportareal der Kantonsschule.

Unterstützung von weit her
Die Feuerwehr Trogen wurde von der Nachbarfeuerwehr Speicher sowie der Stützpunktfeuerwehr Teufen-Bühler-Gais verstärkt. Der Rettungsdienst des Spitalverbundes erhielt Verstärkung von St. Galler Ambulanzen, der ostschweizerischen, mobilen Sanitätshilfsstelle aus Wil sowie von der Rettungsflugwacht und der AAA Alpine Air Ambulance mit Basis in Liechtenstein. Das spezialisierte Drohnenteam des Ausserrhoder Zivilschutzes stand der Gesamteinsatzleitung zur Verfügung.

Fortsetzung am Samstag
Gegen 16 Uhr am Freitag wurde die Übung beendet. Die beteiligten Organisationen hatten wertvolle Erkenntnisse gewonnen: Zum einen im Bereich der Zusammenarbeit und insbesondere an den Schnittstellen zwischen den verschiedenen Organisationen, aber auch im Umgang mit den anspruchsvollen Gegebenheiten der Kantonsschule. Entsprechend können die Einsatz- und Evakuierungspläne optimiert und ergänzt werden.
Für den ebenfalls beteiligten Trogener Gemeindeführungsstab ist aber noch nicht Schluss. Am Samstagvormittag wird für ihn eine Stabsübung auf dem Programm stehen. Dort wird es um die Übergabe von verbleibenden Aufgaben aus dem geleisteten Einsatz gehen. Exponenten der Kantonsschule und der Einsatzkräfte werden sich dazu mit den Mitgliedern des Gemeindeführungsstabes absprechen. Dabei wird in der Regel ein standardisierter Ablauf angewendet, der ebenfalls immer wieder geübt werden muss.

Verschiedene Zielsetzungen
Für die Einsatzkräfte steht bei einer solchen Grossübung das Zusammenwirken im Verbund im Zentrum. Die Zuständigkeiten sind dabei definiert, müssen aber immer wieder trainiert werden. Die Gesamteinsatzleitung (GEL) übernimmt die Kantonspolizei. Als mobiler Kommandostandort steht ihr ein spezielles Einsatzleitfahrzeug zur Verfügung. Dieses ist mit vielfältiger Übermittlung- und Präsentationstechnik ausgerüstet, welche auch die Empfangs- und Visualisierungsmöglichkeiten des Drohnen-Livestreams möglich machten.
Der Fokus der Kantonsschule lag bei den Evakuierungsplänen und dem Üben des Verhaltens aller Beteiligten im Ernstfall. Sie wurden durch diese Übung einem Härtetest unterzogen. Sind alle evakuiert worden, ging niemand verloren? Hat die Schulleitung den Überblick, wer sich wo befindet? Funktioniert die Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften?

"Üben, üben, üben"
Die Gesamtübungsleitung und –koordination lag beim Amt für Militär und Bevölkerungsschutz. Die Vorbereitungsarbeiten hatten rund anderthalb Jahre in Anspruch genommen. Es handelt sich um eine der grössten Übungen, die in den vergangenen Jahrzehnten im Kanton stattgefunden haben. Übungsleiter Marc Rüdin weist auf die wichtige Phase der Übungserarbeitung hin: "Die Gedanken und Gespräche zwischen den Leitungen der Partnerorganisationen vor der Übung sind bereits der halbe Erfolg." Und wie in der Schule gelte auch hier: "Üben, üben, üben."

Bildergalerie 1 / Bildergalerie 2

Quelle Bildergalerie 1: Ueli S. und Drohnenteam des Ausserrhoder Zivilschutzes
Quelle Bildergalerie 2: Christof Kehl

Quelle Text: Medienmitteilung der Kantonalen Verwaltung AR